In den Armen der Erbin (German Edition) by Maggie Robinson

In den Armen der Erbin (German Edition) by Maggie Robinson

Autor:Maggie Robinson [Robinson, Maggie]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-12-04T16:00:00+00:00


21

Nach dem Lunch war er knapp dran gewesen. Alles, was Charles wollte, war, Louisa zurück auf die Decke zu werfen und sie bis zur Besinnungslosigkeit zu küssen.

Und noch mehr.

Er hatte einer Lady noch niemals zuvor Hosen ausgezogen, aber wie schwierig konnte das schon sein? Schließlich zog er sich auch selbst jeden Abend aus. Aber er hatte Louisa – hatte sich selbst versprochen, unerwünschte Intimitäten zu vermeiden.

Nun, er wollte es, das war gewiss. Er fragte sich, ob sie bemerkte, wie hart er geworden war, als er ihr beim Aufsteigen geholfen hatte. Charles hatte sie etwas länger festgehalten als unbedingt nötig, auch nachdem sie ihm versichert hatte, dass sie ohne Weiteres das Pferd selbst besteigen könne.

Eine Ewigkeit lang hatte er beobachtet, wie sie in das weiße Fleisch ihres Apfels biss, und hatte sich diese Zähne an einer anderen Stelle vorgestellt. Hatte beobachtet, wie sie ihren goldenen Kopf nach hinten legte, um ihren Wein zu schlucken. Hatte beobachtet, wie sie die klebrigen Reste des Obstkuchens von ihren Fingerspitzen leckte.

Der Lunch war mit Höllenqualen gleichzusetzen gewesen. Für einen Mann, der mehr als ein Jahr lang nicht mehr dem weiblichen Charme erlegen war, war er urplötzlich – unangenehm – lebendig.

Es war Zeit, seine innere Bestie zu zähmen. Er hatte einen Job zu erledigen – sie gegenüber ihrer Familie zu unterstützen. Charles hatte schon erste Wirkungen erzielt und würde sich weiterhin so verhalten, wie es Louisa wünschte, auch wenn er nicht sicher war, ob sie wirklich ihr Heim so einfach aufgeben sollte. Würde er ein Anwesen wie Rosemont besitzen, wäre es für ihn eine Qual, es verkaufen zu müssen.

Natürlich würde ihm ein solcher Ort nie gehören. Wenn er Glück hatte, würde er sein altes Zimmer bei Mrs Jarvis zurückbekommen, sobald er hier fertig war.

Was würde er mit dem Rest seines Lebens anfangen? Charles war ziemlich sicher, dass er seiner Existenz jetzt noch kein Ende setzen wollte. Schon witzig, wie eine Nacht mit einem hübschen Mädchen ihn derart aufmuntern konnte. Er fühlte sich beinahe glücklich – zwar sexuell frustriert, aber es war dennoch belebend, so über Louisas Besitztümer zu reiten.

Sie waren den Strandweg hochgestiegen und hatten sich über die Felder Richtung Westen begeben. Die Landschaft lag wie eine graugrüne Steppdecke vor ihnen, hier und da durch Hütten der Pächter und Hecken begrenzt. Charles’ Herz steckte ihm im Hals, als Louisa über Büsche und Zäune hinwegfegte. Trotz der Tatsache, dass sie so lange auf keinem Pferd gesessen hatte, war sie eine ausgezeichnete Reiterin. Er ließ sie voranreiten und genoss den Ausblick auf ihren fliegenden Zopf und ihre gelegentlichen Blicke nach hinten. Die Sonne fühlte sich sommerlich warm an, und Weihnachten schien weit weg.

Mit roten Wangen wartete Louisa an einem kleinen Wäldchen auf ihn. »Ich führe Sie jetzt zur Einsiedlergrotte. Eine der Verrücktheiten, die sich mein Großvater ausgedacht hat. Ich glaube, dass es ursprünglich eine verlassene Hütte eines Schäfers war, aber er hat sie umgebaut. Sie ist gleich hinter dem Hügel.«

Charles musste einfach lachen, als er die Ansammlung von Steinen und verkümmerten Bäumen sah, die sich an einen kleinen Hügel drückten.



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